Hühnerschreck & Co.

Verfasser: Dr. Höbald, Jörg;
Jahr: 2006
Verlag: Glauchau, Buchmanufaktur Gesau
Preis: 14,80 EUR
Hühnerschreck und Co.

Nichts ist so beständig, wie der Wandel. Deshalb kann einstmals selbstverständliches Alltags-Wissen in Vergessenheit geraten. Genauso tauchen Zeugnisse des Lebens unserer Vorfahren wieder auf und versetzen uns oft in Erstaunen. Dazu gehören auch die Zeugnisse der so genannten Massenmotorisierung.

Denn in den letzten zehn Jahren entdeckten immer mehr Enthusiasten das breite Erbe jener Phase, als immer breiteren Kreisen der Bevölkerung die individuelle Mobilität mit Hilfe von Motorkraft zugänglich wurde. Doch hinter den kleinen Fahrzeugen, die heute wieder auf Ausstellungen und Oldtimer-Ausfahrten zu bestaunen sind, stecken ganze Kapitel von Familiengeschichten, die nicht in jedem Fall an die nächsten Generationen weiter erzählt worden sind.Schließlich war manches Massenerzeugnis den damaligen Zeitgenossen nicht der Rede wert.

Nicht zuletzt sorgten die blitzenden Luxus-Fahrzeuge der Schönen und Reichen oder die vor Kraft nur so strotzenden Renngefährte der jeweiligen Epoche für Schlagzeilen. So verwundert es auch nicht, dass selbst legendäre Fahrzeuge der einfachen Leute inzwischen fast aus dem öffentlichen Gedächtnis verschwunden sind. Wer kennt heute noch Begriffe, wie „RT“,„Dreirad“ oder „Hühnerschreck“, wenn er oder sie nicht gerade zur Oldtimer-Szene gehören?

Dahinter verbirgt sich aber jenes: „Effizienter, Billiger, Breiter“, dass am Anfang des motorisierten Alltags stand, den wir heute kennen. Schon deshalb lohnt der Versuch einer Bestandsaufnahme im Sinne der Heimatkunde. Gleichwohl wurden die Produkte der Großserie aber auch als Basis oder Anregung für handwerkliche Umbauten und Eigenbauten genutzt, deren Schöpfer in einzelnen Fällen nicht mehr genau benannt werden können. So gibt es einen zweiten Grund, über eine mitunter lautstarke Technik zu berichten, die ganz im Stillen mehr als das Straßenbild veränderte.

Dabei wird kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben. Genauso wenig geht es darum, den Hintergrund der Entstehung der allerletzten Schraube auf den Punkt zu analysieren. Vielmehr sollen Geschichten rund um Fahrzeuge erzählt werden, nach denen die jüngeren Generationen bei Ausstellungen oder anderen Präsentationen immer wieder fragen. Von daher soll das erzählte Museum auch nicht in die aktuellen Diskussionen der Historiker sowie der Enthusiasten der Fahrzeuggeschichte sowie der Heimatgeschichte eingreifen. Vielmehr sind die folgenden Seiten für diejenigen bestimmt, die sich schrittweise und mit dem sprichwörtlichen Spaß an der Freude den Fragen der mobilen Vergangenheit annähern.