Auf den Spuren der Nickelerzbahn

Verfasser: Höbald, Jörg; Otto, Ralf-Peter
Jahr: 2006
Verlag: Glauchau, Buchmanufaktur Gesau
Preis: 11,80 EUR
 
Auf den Spuren der Nickelerzbahn, Sachsen

Heute ist der intensive Abbau nickelhaltiger Mineralien im Umfeld der Ortschaften Obercallenberg, Reichenbach / Sachsen und Callenberg fast schon wieder in Vergessenheit geraten, obwohl es noch nicht lange zurückliegt, daß die Erzförderung eingestellt wurde und die Verhüttung in St. Egidien endete. Mit den Tagebauanlagen, der elektrisch betriebenen Förderbahn und der modernen Architektur des Verarbeitungskomplexes hatte die Nickelproduktion im Erzgebirgsvorland durchaus neue technologische Akzente setzen können, die sich vom tradierten Bild des Erzbergbau- und Hüttenwesens im sächsischen Raum abhoben. Trotz ihrer sichtbaren Eigenheiten stand die industrielle Nickelgewinnung am Ende einer langen Geschichte des Bergbaus im Bereich des Höhenzuges zwischen den Tälern des Lungwitzbaches und der Zwickauer Mulde.
In der Folge lassen sich in der Region zwischen Hohenstein – Ernstthal, St. Egidien und Waldenburg / Sachsen nicht nur Zeugnisse des modernen Bergbaus im 20. Jahrhundert entdecken.

Deshalb lädt diese Broschüre dazu ein, mit der ganzen Familie auf Schusters Rappen oder mit dem Drahtesel auf Spurensuche zu gehen. Hierbei sind mehrere Relikte von Anlagen zu finden, die eher der Landschaft des oberen Erzgebirgskammes oder der Umgebung von Freiberg Sachsen zugeordnet werden. Vor allem stoßen wir aber auf die Überreste der industriellen Nickelproduktion, welche das Gesicht der Ortschaften St. Egidien, Lobsdorf, Grumbach, Obercallenberg, Reichenbach / Sachsen und Callenberg über ca. 30 Jahre mitgeprägt hat.
Die einleitenden Informationen zur Geschichte der ehemaligen Nickelhütte und ihrer Erzförderbahn stützen sich auf grobe Entwicklungslinien. Dadurch soll genügend Raum für die Vorschläge bleiben, sich selbst auf die Spuren der Berg- und Hüttenarbeiter sowie der Werkeisenbahner zu begeben. Somit begreift sich diese Broschüre weder als klassische Darstellung regionaler Bergbaugeschichte noch als Faktensammlung für eingefleischte Eisenbahnfans. Vielmehr sollen Anregungen gegeben werden, wieder einmal Ausflüge in die eigene Heimatregion zu unternehmen, die vielleicht mehr zu bietet, als man gemeinhin glaubt.